Betriebs-Uebergabe

Betriebsübergabe

Planung im Nach­folge­prozess

Viele Handwerksunternehmer·innen aus den geburtenstarken Jahrgängen 1955 – 1960 planen die Übergabe ihres Betriebes und beschäftigen sich mit dem Thema Nachfolge. Aber auch wenn Handwerksunternehmen oftmals familiengeführt sind, ist eine Nachfolgeregelung durch die eigenen Kinder schon längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Dadurch ergeben sich aber andererseits für junge Handwerksmeister·innen die Chance, als Existenzgründer·innen am Markt etablierte und ausgestattete Betriebe zu übernehmen – zusammen mit qualifiziertem Fachpersonal.

Der Nachfolgeprozess erfordert genaue Planung. Deshalb wird empfohlen, sich so früh wie möglich mit dem Thema zu beschäftigen. Von dem Entschluss der Betriebsübergabe bis zur Realisierung kann es Jahre dauern. Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass man bis zu 10 Jahre vorher den Prozess anstoßen muss. Die Nachfolge zu planen, sollte für den vorausschauenden Unternehmer eine ständige Aufgabe sein, denn positive wie negative Aspekte können vielleicht ein schnelles Handeln erfordern, zum Beispiel bei Krankheit oder aber auch bei einem nachhaltigen Wachstum des Unternehmens, das eine Übergabe günstig gestaltet und deshalb zu diesem Zeitpunkt angegangen werden sollte.

Bei der Unternehmensnachfolge – egal ob intern oder extern geregelt – gibt es vielfältige Aspekte zu beachten, die nur individuell betrachtet werden können, zum Beispiel:

Was ist das Ziel der Betriebsübergabe: Sicherung des Lebenswerkes, höchstmöglicher Verkaufserlös, Minimierung der Steuerbelastung, Sicherung der Altersversorgung oder die Kombination verschiedener Ziele?

Für die erfolgreiche Nachfolgersuche ist es unabdingbar, sich über die eigenen Ziele der Betriebsübergabe im Klaren zu sein und den Wert des Unternehmens zu kennen. Bei einer ertragswertorientierten Ermittlung des Unternehmenswertes muss sich der Übergeber sehr intensiv mit seinem Unternehmen auseinanderzusetzen. Damit kann ein Unternehmer nicht nur eine realistische Kaufpreiserwartung entwickeln, sondern beantwortet im Rahmen dieses Prozesses bereits eine ganze Reihe von Fragen potentieller Übernehmer zu seinem Unternehmen.

Die Komplexität des Schritts der Betriebsübergabe, die neben finanziellen, steuerlichen und rechtlichen Themen umfasst auch eine sehr emotionale Entscheidung sein kann, sollte von neutralen Fachleuten begleitet werden. Es gibt keine Standardlösungen. Wichtig ist der Expertenblick von außen auf das Unternehmen, der auch eine realistische Einschätzung gibt.

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